Bidirektionales Laden – Ein sicherer Wert für die Zukunft

In China, Südkorea und Japan gehört das bidirektionale Laden von Elektrofahrzeugen bereits zum Alltag. Diese Möglichkeit erlaubt es der Elektromobilität zunehmend an Wert zu gewinnen.

Denkt man an das Laden von Elektrofahrzeugen, verbindet man damit meist das unidirektionale Laden. Dabei fliesst die Energie nur in eine Richtung – das Elektroauto bezieht Energie ab der Ladestation um die Batterien zu laden. Zukünftig sollen die Batterien jedoch auch als Energielieferanten für das festinstallierte System dienen. Beim bidirektionalen Laden stellt das Elektroauto dem Gebäude seine gespeicherte Energie zur Verfügung.

Damit dieses Konzept optimal genutzt werden kann, sollte das Elektrofahrzeug an der Ladestation angeschlossen sein, während das Gebäude am meisten Energie benötigt. Die Batterie eines Elektrofahrzeuges ist nie ganz leer und kann somit Energie an das Gebäude abgeben. Dies mag absurd klingen, wenn man bedenkt, dass das Elektroauto selbst auch geladen werden sollte, doch mit dem passenden Lademanagement ist die Energie-Einbindung sehr effizient. Der aktuelle Leistungsbedarf des Gebäudes wird ständig analysiert und somit der Energieverbrauch optimiert. Die Ladestation wird situationsgemäss als Energienutzer oder als Energielieferant eingesetzt. 

Wenn das Elektroauto ab 18:00 Uhr zu Hause parkiert ist, kann der Vorteil von bidirektionalem Laden effektiv genutzt werden. Verbleibende Batterieenergie, welche in der Nacht zuvor zum Niedertarif bezogen wurde, kann zum kochen, waschen etc. verwendet werden. Die notwendige Technik dafür ist bereits im Lademanagement vorhanden, wird aber in der Schweiz noch nicht ausreichend genutzt. Dieses grosse Potential wird in Japan seit mehreren Jahren erfolgreich umgesetzt und ist ein wahrer Erfolg. Der mobile Energiespeicher in Form des Elektroautos wird sich in Zukunft sicherlich auch in der Schweiz noch weiter verbreiten. Ein zusätzlicher positiver Effekt davon ist die Erhöhung des Autarkiegrades während eines Netzausfalls. Zudem erlaubt diese Möglichkeit, den Energieverbrauch des Gebäudes zu optimieren. Unnötiger Energiebezug aus dem öffentlichen Netz gehört somit der Vergangenheit an.

Können wir in Zukunft  mit dem Auto zur abgelegenen Alphütte fahren und dank bidirektionalem Laden das Licht für das noch dunkle Wohnzimmer direkt selbst mitbringen?